SASE (Secure Access Service Edge) entwickelt sich zum neuen Maßstab für sichere Netzwerkzugriffe – gerade in Zeiten von Homeoffice, Cloud-Nutzung und hybriden IT-Strukturen. Im Vergleich zu klassischen VPN-Lösungen bietet SASE deutliche Vorteile: niedrigere Latenzen, reduzierte Komplexität im IT-Betrieb und Einsparungen bei Kosten und Ressourcen. Doch SASE kann noch viel mehr: Die Technologie hilft nicht nur beim Schutz von IoT- und OT-Umgebungen, sondern macht lokale Firewalls überflüssig und umgeht sogar Exportbeschränkungen. Hier sind fünf leistungsstarke, aber oft unbekannte Möglichkeiten, wie Unternehmen mit SASE ihre IT-Security neu denken können.
Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für SASE, wenn es darum geht, Zweigstellen sicher zu vernetzen oder einen schnellen und geschützten Remote-Zugriff auf Anwendungen und Daten zu realisieren. Der große Vorteil: Cloud-Dienste lassen sich direkt nutzen – ohne den Umweg über klassische VPN-Verbindungen. Möglich wird das durch die Integration verschiedener Netzwerk- und Security-Funktionen in einer einzigen Plattform, darunter SD-WAN, Secure Web Gateway (SWG), Cloud Access Security Broker (CASB), Zero Trust Network Access (ZTNA) sowie Firewall as a Service (FWaaS). Das Architekturmodell basiert vollständig auf der Cloud, ist zentral steuerbar, schnell ausrollbar und reduziert den Hardwarebedarf spürbar. Doch jenseits dieser bekannten Stärken kann SASE auch in weniger offensichtlichen Szenarien echte Vorteile bieten – insbesondere dort, wo traditionelle Sicherheitslösungen an ihre Grenzen stoßen:
1. Exportkontrollen? Mit SASE einfacher zu umgehen
Für Unternehmen, die Standorte in Ländern mit Exportrestriktionen wie China, Russland oder dem Iran betreiben, kann der Rollout klassischer Security-Hardware problematisch sein – insbesondere wenn kryptografische Komponenten betroffen sind. Da SASE auf einer cloudbasierten Infrastruktur beruht, entfällt die Notwendigkeit, komplexe Hardware vor Ort zu installieren. Einfache Netzwerk-Sockets genügen – sie verfügen über keine eigene Intelligenz und sind somit in der Regel nicht exportbeschränkt. Die Anbindung erfolgt via Internet im Plug-and-Play-Verfahren, ganz ohne Vor-Ort-Einsatz von Spezialisten. Sicherheitsfunktionen werden zentral über die Cloud bereitgestellt.
2. Reibungslose Standortanbindung in China trotz Great Firewall
China stellt Unternehmen mit seiner „Great Firewall“ vor besondere Herausforderungen. Der Datenverkehr unterliegt staatlicher Kontrolle, klassische VPN-Verbindungen sind in der Regel nicht erlaubt. SASE-Anbieter wie Cato Networks setzen auf strategisch platzierte Points of Presence (PoPs) innerhalb Chinas, die direkt an den Cloud-Backbone angebunden sind und über Partner mit lokaler Lizenz betrieben werden. Dadurch kann der Datenverkehr – beispielsweise über Hongkong – performant und gesetzeskonform zwischen der chinesischen Niederlassung und dem Hauptsitz in Deutschland übertragen werden.
3. IoT- und OT-Systeme zuverlässig absichern
Vom Drucker über Handscanner bis zur Überwachungskamera – in Unternehmen kommen heute zahlreiche IoT-Devices zum Einsatz, die oft nur minimale Sicherheitsfunktionen bieten. Viele lassen sich nicht oder nur schwer aktualisieren, was sie dauerhaft verwundbar macht. SASE-Lösungen ermöglichen eine zentrale Verwaltung dieser Geräte inklusive Netzwerktransparenz, Protokollerkennung und durchgängiger Richtlinienkontrolle. Die Lösung von Cato Networks erkennt nicht nur unbekannte Geräte, sondern unterstützt auch gezielte Mikrosegmentierung, um kritische Systeme vom übrigen Netzwerk zu isolieren – auch in OT-Umgebungen mit bestehenden Firewalls.
4. Bessere Nutzererfahrung durch Digital Experience Monitoring
Wenn Mitarbeitende im Homeoffice auf Probleme mit Anwendungen stoßen, ist die Fehleranalyse für IT-Teams oft zeitaufwendig. Mit integriertem Digital Experience Monitoring (DEM) analysieren SASE-Plattformen kontinuierlich Performance-Daten und stellen diese in übersichtlichen Dashboards bereit. Die IT erhält so in Echtzeit Einblick in die Qualität der Netzwerkverbindung und kann proaktiv eingreifen. In Verbindung mit einem Ticket-System lassen sich Supportprozesse darüber hinaus weiter automatisieren – ein echter Mehrwert für Unternehmen mit verteilter Belegschaft.
5. Firewalls in Außenstellen werden überflüssig
Zweigstellen lassen sich mit SASE sicher und performant an das Unternehmensnetzwerk anbinden – ohne lokale Firewalls betreiben zu müssen. Die Sicherheitsfunktionen wie Firewall-as-a-Service werden direkt aus der Cloud bereitgestellt. Lediglich ein kleiner Socket ist vor Ort notwendig. So entfallen Aufwand und Kosten für Wartung, Patching und Lifecycle-Management. Über ein zentrales Interface lassen sich Sicherheitsrichtlinien für alle Standorte einheitlich verwalten – effizient und ohne lokalen Administrationsaufwand.
Fazit: Mehr als ein VPN-Ersatz
SASE revolutioniert die Art und Weise, wie Netzwerksicherheit gedacht wird. Die Technologie ermöglicht nicht nur flexiblen und sicheren Zugriff auf Unternehmensressourcen, sondern hilft auch, Herausforderungen wie Exportbeschränkungen, IoT/OT-Sicherheit oder Support-Probleme im Remote-Arbeitsalltag zu meistern. Wer seine IT-Infrastruktur zukunftssicher aufstellen möchte, kommt an SASE kaum noch vorbei.