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Zweigstellen anbinden mit SD-WAN und Starlink

Zweigstellen anbinden mit SD-WAN und Starlink

Das berühmte Funkloch kennen nicht nur Privatpersonen. Auch Unternehmen haben – besonders in ländlichen Regionen – mit schlechter Internetversorgung zu kämpfen. Mühsam wird es dann vor allem, wenn Zweigstellen angebunden werden sollen. Denn das ist nicht nur aufwändig, sondern auch teuer. Praktisch, wenn ein innovativer Ansatz um die Ecke kommt, der das Dilemma lösen kann. Die Verbindung von SD-WAN mit dem Satelliten-Internet per Starlink ist ein solcher Ansatz.

Unzweifelhaft ist Elon Musk einer der größten Visionäre unseres Jahrhunderts. Vielen ist vermutlich gar nicht mehr in Erinnerung, dass er nicht nur zum Mars fliegen will, sondern vor Jahren bereits ein Vermögen mit dem Bezahldienst PayPal gemacht hat. Mit SpaceX ist er ins Raumfahrtgeschäft eingestiegen und auch die Automobilindustrie stellt er mit Tesla auf den Kopf. 

Doch damit nicht genug. Wenn schon ins All, kann man ja auch gleich etwas mitnehmen: Den ein oder anderen Satelliten beispielsweise, um auf der ganzen Welt für Breitband-Internet zu sorgen. Vor allem für abgelegene Regionen wäre das ein Segen. 

Für das Vorhaben wird das Satellitennetzwerk genutzt, das von Starlink betrieben wird. Dabei handelt es sich jetzt schon nicht mehr um vereinzelte Satelliten. Denn nicht weniger als 1.844 Satelliten hat Musks Unternehmen bereits ins All geschossen. Über 40.000 weitere sollen noch folgen. Eine stolze Zahl, um der Internet-Problematik Herr zu werden. Über 90.000 Kunden in zwölf Ländern konnte Starlink schon gewinnen. Bis Mitte nächsten Jahres sollen es eine halbe Million sein.

Wer schon einmal mitten auf dem Land nach einer Internetverbindung gesucht hat oder im Zug durch deutsche Lande gefahren ist, weiß, dass Starlink auch in Deutschland durchaus interessant sein kann. Laut Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur verfügen auf dem Land erst 68,8 Prozent der Haushalte über Highspeed-Internet mit mindestens 100 Mbit/s.

Das ist für Privathaushalte lästig, insbesondere, wenn man sich im Homeoffice befindet und arbeiten möchte oder die Kinder im Homeschooling vor dem Bildschirm sitzen. Doch für Unternehmen kann es zu einem echten wirtschaftlichen Nachteil werden, wenn der Standort nur über eine mäßig gute Internetverbindung verfügt. 

Trotz aller Bemühungen und Förderprogramme geht der Breitbandausbau in strukturschwachen Regionen aber alles andere als schnell voran. Auch die Anbindung von Zweigstellen ist hier eine Herausforderung, denn dafür müssen Unternehmen über weite Strecken MPLS-Leitungen buchen. Das ist aufwändig, teuer und nicht überall möglich.

SD-WAN kann Starlink unternehmenstauglich machen

Starlink als Alternative zu MPLS-Leitungen dürfte bisher kaum jemand auf dem Schirm gehabt haben. Dafür ist Musks Satelliten-Internet schlichtweg nicht stabil genug – auch wenn es Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 200 Mbit/s und Latenzzeiten von 20 ms verspricht. Ganz neue Perspektiven tun sich aber auf in Kombination mit SD-WAN (Software-Defined Wide Area Network).

SD-WAN entkoppelt die Netzwerk-Steuerung von der Datenübertragungsebene und stellt sie Software-basiert in einem Overlay-Netzwerk bereit. Im darunterliegenden Underlay-Netzwerk können beliebige Leitungen und Protokolle zum Einsatz kommen und kombiniert werden, zum Beispiel MPLS, DSL, LTE, 5G – oder eben auch Starlink. 

Die verfügbaren Ressourcen werden durch SD-WAN gebündelt und nach Bedarf verteilt. Die Steuerungslogik wählt für jedes Datenpaket den jeweils besten Übertragungsweg aus. Die Aufgabe der Administratoren ist es, den Traffic zu kategorisieren und über SD-WAN-Regeln die geforderte Mindestbandbreite und maximale Latenz zu definieren. Datenverkehr wie E-Mail, bei dem kurze Unterbrechungen unkritisch sind, könnte beispielsweise über Starlink laufen, für Videokonferenzen dagegen sollte eher ein stabiler Übertragungsweg gewählt werden. Das schöne an SD-WAN: Sollte ein Kanal tatsächlich einmal ausfallen, leitet SD-WAN den Traffic um und der Anwender selbst bekommt gar nichts davon mit. Sollte Starlink also Verfügbarkeitsprobleme haben, werden diese von SD-WAN ausgeglichen. So können Unternehmen vom schnellen Downstream des Satelliten-Internets profitieren, ohne sich Gedanken über die Stabilität zu machen. 

Einfacher Einstieg – vielfältige Möglichkeiten

SD-WAN lässt sich wahlweise mit dedizierten Appliances oder über eine Next-Generation Firewall einrichten, die die Funktionalität bereitstellt. Dank Zero Touch Provisioning und zentralisiertem Cloud-Management muss vor Ort in den Zweigstellen nicht einmal ein IT-Team sein. Schnell, einfach und verhältnismäßig günstig kann die Einführung gemeinsam mit einem Managed Security Services Provider (MSSP) vonstattengehen. Er stellt das SD-WAN bereit und übernimmt die Betriebsverantwortung. Auch Starlink ist kinderlicht und schnell zu installieren. Kunden erhalten ein Starter-Kit mit allen nötigen Komponenten, inklusive einer Satellitenschüssel.

indevis hat Starklink im Zusammenspiel mit SD-WAN getestet. Geschäftsführer & Founder Wolfgang Kurz zieht eine erste, positive Bilanz: „Unsere Messungen zeigen eine hohe Bandbreite und eine gute Latenz. Indem wir Starlink mit anderen Übertragungs-Technologien kombinieren und den SD-WAN-Layer darüberlegen, erhalten wir eine sehr stabile, businesstaugliche Internetverbindung, die für Unternehmen im ländlichen Raum einige Probleme lösen kann. Statt Starlink könnte man natürlich auch 5G integrieren. Das ist ja das Schöne an SD-WAN: Die Technologie ist maximal flexibel und ermöglicht völlig neue Ansätze.“

Bildquelle: nana-stock.adobe.com


Wolfgang Kurz

CTO, indevis

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